Hauptteil

Hauptteil im Anschreiben: Das musst du beachten

Der Hauptteil deines Anschreibens ist dafür vorgesehen, präzise Antworten auf die drei wichtigsten Fragen einer Bewerbung zu liefern:

  • Warum interessierst du dich für die Stelle und das Unternehmen?
  • Welche relevanten Qualifikationen und Erfahrungen bringst du mit?
  • Warum bist du der/die ideale Kandidat*in für die Stelle?

Diese Fragen helfen dem/der Personaler*in dabei, einen Eindruck von deinem Interesse, deinen Fähigkeiten und deiner Eignung für die Stelle zu gewinnen. Es ist wichtig, diese Fragen in deinem Anschreiben präzise und überzeugend zu beantworten. 

Kenntnisse und Fähigkeiten im Hauptteil des Anschreibens darlegen

Im Hauptteil des Anschreibens geht es im Allgemeinen darum, sogenannte Hard- und Soft-Skills zu beschreiben. Hierbei kannst du auf relevante Fähigkeiten und Kenntnisse eingehen, die du während deiner bisherigen beruflichen Laufbahn erworben hast. Denke daran, konkrete Beispiele anzuführen, um deine Aussagen zu untermauern und den Mehrwert, den du dem Unternehmen bieten kannst, deutlich zu machen.

Expertinnen und Experten verstehen unter dem Begriff „Hard Skills“ berufsspezifische Qualifikationen und erworbene Fähigkeiten. Diese Hard Skills sind messbar und können durch Ausbildungen, Zertifizierungen oder praktische Erfahrungen nachgewiesen werden.

Soft Skills, auch als „weiche Faktoren“ bezeichnet, beschreiben deine Persönlichkeit und Kompetenzen, die über fachspezifische Kenntnisse hinausgehen. Sie sind wichtig, da sie deine Arbeitsweise und dein Verhalten im Team beeinflussen. Du solltest diese Kompetenzen in deinem Anschreiben also betonen und konkrete Beispiele anführen, wie du sie bereits erfolgreich eingesetzt hast.

Es ist ratsam, die genannten Inhalte im Anschreiben nicht einfach nur in chronologischer Reihenfolge zu präsentieren. Für eine*n Personaler*in sind Standardfloskeln wenig aussagekräftig. Um authentisch zu wirken, ist es wichtig, deine Soft Skills mit den in der Stellenanzeige beschriebenen Aufgaben zu verknüpfen.

Die genannten Anknüpfungspunkte sind auch wichtige Gesprächsthemen während eines Vorstellungsgesprächs. Wenn du mit deiner Bewerbung erfolgreich bist, solltest du dich entsprechend auf ein Assessment-Center oder eine gründliche Nachfrage seitens des Personalchefs / der Personalchefin vorbereiten. 

Beispiele für Hard- und Soft-Skills

Bevor du dein Anschreiben formulierst, kannst du dir einen Überblick verschaffen, indem du die Hard Skills entsprechend den Anforderungen der Stellenanzeige sortierst. Notiere stichwortartig entsprechende Erfahrungen oder Qualifikationen. Das kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen:

  • Fremdsprachenkenntnisse: Schulausbildung, Sprachdiplom oder Zertifikat auf fortgeschrittenem Niveau, praktische Anwendung der Fremdsprache während eines Auslandsaufenthalts oder in beruflichen Kontexten
  • Erfahrung im Umgang mit Word-Programmen: Schulausbildung, Praktikum im Büro, gezielte Weiterbildungen
  • Sicheres Erstellen von Präsentationen mit Kundenpräsenz: Seminarprojekt an der Uni, letzte berufliche Tätigkeit
  • Programmierkenntnisse: abgeschlossenes Informatikstudium mit Schwerpunkt auf Programmierung, praktische Erfahrung durch die Entwicklung von Softwareprojekten während des Studiums
  • Buchhaltungskenntnisse: abgeschlossene kaufmännische Ausbildung mit Schwerpunkt Buchhaltung, Erfahrung in der Buchhaltung während einer vorherigen Anstellung
  • Projektmanagement: Zertifizierung als Projektmanager, erfolgreiche Leitung von Projekten mit nachgewiesenen Ergebnissen

Gleichermaßen kannst du auch bei Soft Skills vorgehen. Hier sind einige Beispiele für Soft Skills und mögliche Erfahrungen oder Qualifikationen, die du stichwortartig notieren könntest:

  • Eigendisziplin und Neugierde: erfolgreiche Umsetzung von selbstgesteckten Zielen während der Schulzeit oder im Beruf, aktive Teilnahme an Fortbildungen oder Weiterbildungen
  • Team- und Kommunikationsfähigkeiten: erfolgreiche Zusammenarbeit in einem Projektteam während der letzten Tätigkeit, Teilnahme an einem Kommunikationsseminar oder Workshop
  • Problemlösungsfähigkeiten: erfolgreiche Bewältigung von komplexen Projekten oder Aufgabenstellungen in der Vergangenheit, Teilnahme an einem Training zur Entwicklung von Problemlösungsstrategien
  • Vertrauenswürdigkeit und Durchsetzungskraft: positive Referenzen von früheren Arbeitgebern oder Vorgesetzten bezüglich Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein, erfolgreiche Bewältigung von herausfordernden Situationen in der Vergangenheit
  • Toleranz und Respekt: Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Kulturen durch Auslandsaufenthalte oder interkulturelle Projekte, Engagement in sozialen Projekten oder ehrenamtlicher Arbeit
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Erfahrungen im Umgang mit sich ändernden Arbeitsanforderungen während der letzten Tätigkeit, Teilnahme an einem Workshop zum Thema Veränderungsmanagement
  • Kreativität und Innovationsfähigkeit: erfolgreiche Umsetzung von kreativen Ideen oder Lösungsansätzen in der Vergangenheit, Teilnahme an einem Kreativitätsworkshop oder -seminar
  • Zeitmanagement und Organisationstalent: Erfahrungen im effektiven Planen und Priorisieren von Aufgaben während der letzten Tätigkeit, Abschluss eines Zeitmanagement-Kurses

Nicht jede individuelle Fähigkeit ist ein entscheidendes Kriterium für deine Bewerbung. Oftmals lassen sich in der Stellenanzeige Hinweise auf die Anforderungen finden, die der Arbeitgeber an die Bewerber*innen stellt. Darüber hinaus kannst du in deinem Anschreiben betonen, dass du bereit bist, vor dem geplanten Arbeitsbeginn an fehlenden wichtigen Fähigkeiten zu arbeiten. Auf diese Weise zeigst du deine Lernbereitschaft und deinen Willen, dich weiterzuentwickeln.

Mit einfachen Tricks Interesse erzeugen

Im Hauptteil deines Anschreibens bietet es sich an, die Stellenausschreibung inhaltlich aufzugreifen und in deine Formulierungen einzubeziehen. Das bedeutet, dass du auf die Anforderungen und Qualifikationen, die in der Stellenausschreibung genannt werden, eingehst und erläuterst, wie du diese erfüllst oder welche Erfahrungen du in diesem Bereich bereits gesammelt hast. Dadurch zeigst du dem Arbeitgeber, dass du dich intensiv mit der Stelle auseinandergesetzt hast und genau weißt, was von dir erwartet wird.

Indem du eine sorgfältig ausgewählte Kombination deiner Fachkenntnisse und persönlichen Fähigkeiten prägnant und aussagekräftig formulierst, kannst du einen Bezug zu den zukünftigen beruflichen Aufgaben herstellen. Darüber hinaus kannst du Interesse wecken, indem du konkrete Beispiele aus deinem Berufsleben präsentierst. Es ist wichtig, dass die Beispiele eng mit den Anforderungen der Stellenbeschreibung verknüpft sind, wobei auch Raum für eigene Interpretationen bleibt. Dies zeigt, dass du dich intensiv mit der zukünftigen Arbeit auseinandergesetzt hast und bereit bist, über konventionelle Denkmuster hinauszugehen.

Es kann auch von Vorteil sein, wenn du Ideen oder Vorschläge einbringst, um beispielsweise die Unternehmensaktivitäten zu erweitern oder ein bestimmtes Projekt umzusetzen, in dem du deine eigenen Erfahrungen einbringst.

Grundsätzlich möchtest du mit deiner Bewerbung bezwecken, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Damit dir das gelingt, sollte deine Bewerbung bei dem/der Personalchef*in positive Reaktionen hervorrufen. Hier sind einige Beispiele:

  • Interesse: Der/die Personalchef*in sollte das Gefühl haben, dass du die Anforderungen der Stellenbeschreibung gut verstanden hast und über relevante Fähigkeiten und Erfahrungen verfügst.
  • Passung: Die Bewerbung sollte zeigen, dass du gut zur Unternehmenskultur und zum Team passt. Der/die Verantwortliche sollte denken: „Diese*r Kandidat*in würde gut in unser Unternehmen passen!“
  • Mehrwert: Es ist wichtig, dass der/die Personalchef*in erkennt, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bringen könntest. Deine Bewerbung sollte verdeutlichen, wie deine Fähigkeiten und Erfahrungen dazu beitragen können, die Ziele des Unternehmens zu erreichen.
  • Begeisterung: Wenn deine Bewerbung Begeisterung für die Position und das Unternehmen ausstrahlt, kann dies den/die Personalchef*in dazu motivieren, dich zum Vorstellungsgespräch einzuladen. Zeige dein Engagement und deine Motivation für die Stelle.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede*r Personalchef*in unterschiedliche Prioritäten und Erwartungen hat. Daher solltest du dich vorab über das jeweilige Unternehmen informieren und die Bewerbung individuell auf die Stelle zuschneiden.

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